Über meine Leiche

Der Q2-Kurs Darstellendes Spiel von Deni Velinovski spielte am Donnerstag, 14.02.2019 um 19 Uhr in der Corvi-Mensa das Stück „Über meine Leiche“ von Stefan Hornbach aus dem Jahr 2016.

Das Ensemble stellte mit Humor einen Teil des Lebensweges von Friedrich dar. Friedrich hat einen Tumor, ist oft schwach, hustet viel, übergibt sich und motiviert sich mit Mantras selbst.

 

 

Immer wieder wird das Publikum zum Lachen gebracht. Etwa, wenn Jana ihre ganz eigene Art zeigt, mit dem drohenden Tod des Freundes umzugehen und kein Problem damit hat, das tödliche Ende direkt anzusprechen. So ist es nicht verwunderlich und gleichzeitig amüsant, dass Jana Friedrichs Tumor sogar streckenweise geradezu begeistert. Ansonsten erzeugen Friedrichs Eltern, der Psychoonkel oder Friedrichs mehr oder sagen wir mal eher weniger kompetente Ärzte durch ihre Umgangsweise mit Friedrichs Zustand Komik, die im Hals stecken bleibt. Die inkompetente Arzthorde glänzt mit zackiger Gestik und Mimik, die Eltern irritieren mit schräg-hektischer Selbstverliebtheit.

Das Ensemble interagiert mehrmals mit dem Publikum. Besonders einer der Friedrich Darsteller bindet das Publikum stärker ein, indem er es seine Mantras wiederholen lässt, eine mutige und intensive Darstellerleistung. Diese Mantras enden in einer amüsanten Schimpftirade, der es nicht an derb-kreativen Beleidigungen für den Tumor mangelt. Ein anderes Bild, das bleibt: Ein sichtlich leidender Friedrich rollt auf einem Bobbycar auf die Bühne.

Die Aufführung des Stücks endete fast mit einer Verbeugung im Dunkeln. Das Stück wurde an einem arbeitsreichen Wochenende zur Aufführung gebracht. Respekt gilt dem Ensemble für die mutige Auseinsetzung mit einem unvorstellbar schwierigen Thema. Ob es sich für eine Komödie wirklich eignet, darüber werde ich noch eine Zeit nachdenken.

Text: Janine Kristin Sammler, Fotos: Wolff

 

Punkt 19:01 Uhr ging der Vorhang auf, das erste DS-Stück des Schuljahres, „Über meine Leiche“, konnte beginnen. Mit Spot und Musik startete es überraschend emotional, darauf folgten Diagnosen und Behandlungen der Ärzte, das plötzliche Auftauchen der großen Jugendliebe Jana, die nie so ganz vergessen wurde und immer wieder mit den verrücktesten Ideen kommt, obwohl sie ja eigentlich gar nicht vom Leben überzeugt ist. Schließlich ging es über gut gemeinte Ratschläge von Mama und Papa, und „hilfreichen“ Sitzungen beim Psychologen bis hin zu vier alternativen Enden. Was genau unsere Hauptfigur Friedrich allerdings geheilt hat, ob es die Tabletten, die Chemo, ein merkwürdiges illegales Gebräu oder eben doch einfach der Wille für etwas (oder jemanden) weiterzuleben, kann sich jeder selbst aussuchen

Trotz der eher bescheidenen Generalprobe lief das Stück doch ganz gut. Die Rückmeldung vom Publikum war sehr positiv, wenn auch überrascht über die Wendungen.

Mehrere Wochenendproben und viele sehr intensive Durchgänge der einzelnen Szenen liegen dem Stück zu Grunde, bevor es nach einer langen Generalprobe am Donnerstagnachmittag dann endlich aufgeführt wurde. Vieles war bis zum Ende eher unklar, hat aber im Stück überraschend gut geklappt. Die Szenenentwicklung war sehr umfangreich. Einige Szenen brauchten nur 30 Minuten, bis das Grundgerüst stand, an anderen musste bis zum Ende hin immer wieder neu geplant und probiert werden, bis sie stimmig waren. Trotzdem waren wir am Ende alle zufrieden mit den Szenen. Wir bedanken uns bei Herrn Velinovski für die Unterstützung, Hilfe und die Motivation in den Proben, aber auch bei der Vorstellung.

Text: Marie Schröder, Q2

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