Theatersaison am Corvi startet

Mit einer einfühlsamen Inszenierung von Rebekka Kricheldorfs "Homo Empathicus" eröffnete der Jahrgang Q2 eine ganze Reihe von Aufführungen. Ein Bericht von Johanna Honsberg und Hanna Köhler.

 

Homo Empathicus – Friede, Freude, Eierkuchen?!

Jedes Jahr stehen die DS-Kurse vor der Herausforderung, zusammen mit dem Kurslehrer und viel Motivation ein Theaterstück einzuüben und am Ende des Schuljahres allen interessierten Lehrern, Eltern und Freunden zu präsentieren. So fing auch unser DS-Kurs Q2 unter Leitung von Herrn Velinovski im September 2015 klein an und hatte dennoch Großes vor. „Homo Empathicus“, geschrieben von Rebekka Kricheldorf, wurde Ende 2014 im deutschen Theater Göttingen bravourös gespielt, sodass auch wir versuchten, dem tollen Text gerecht zu werden und eine persönliche Note beizufügen, auch wenn wir uns nicht mit Originallänge, sondern einer gekürzten Version versuchten.

Man stelle sich eine glückliche und friedliche Gesellschaft vor, in dem es nicht um Egoismus, Gewinn oder Macht geht, sondern um das Wohlbefinden eines jeden Menschen. Eine Welt, bestehend aus Freude und Gewinn, aus Zufriedenheit und Respekt - ohne Leiden, Egoismus, jegliche Laster und Konflikte. In der die Mitmenschen eine prächtige Blumenwiese sind, wie ein Kuscheltier, schön und warmherzig, gebildet und interessiert. Diese Gesellschaft ist Kern des Stückes und so probten wir monatelang verschiedene Szenen, um genau dieses Bild der Gemeinschaft darzustellen. Doch was passiert, wenn plötzlich zwei Fremde, zwei Wilde dieses positive Bild zerstören? Adam und Eva, besoffen, rauchend, Fleisch essend, tötend und schimpfend, machen das Weltbild des „Homo Empathicus“ zunichte. Sie verkörpern all das Schlechte und Verdorbene, was in der bestehenden Gemeinschaft nicht existiert, ja krampfhaft gemieden wird. Wie reagiert das glückliche Mensch auf solch ein Liebespaar? Wie versucht die Gesellschaft gegen ihr Auftreten vorzugehen?

Am 7. März 2016 konnten die Zuschauer dieses Szenario in der Mensa des Corvinianum miterleben und belohnten unsere monatelange Arbeit mit tollem Feedback und viel Applaus. Der Weg dorthin war lang und aus Freude und Motivation wurde nach mühsamen Proben so manches Mal Unzufriedenheit. Nachdem aber jeder in seine Rolle gefunden und den Text gelernt hatte, wurde auch die Arbeit an Ton, Licht und Requisiten sowie das Proben der Szenen immer erfolgreicher. Schwierigkeit hierbei war vor allem das zu kreierende „Parkfeeling“, in dem jede Rolle durchgehend präsent war und zum Beispiel im Hintergrund Karten spielte, Seil sprang oder sich beim „Ernährungsberatenden“ einen Snack genehmigte. Neben zwei Massenszenen mit Musik und einem Tanz mussten wir vor allem in der Schlussszene mit Adam und Eva chorisch sprechen und agieren, was viel Übung, einen besonderen Fokus und noch mal volle Konzentration erforderte. Besonders das gegenseitige Reagieren aufeinander erwies sich im Trubel des Parkes und auch aufgrund der Nervosität so manches Mal als schwierig, aber mit Improvisation konnten wir selbst minimale Fehler überspielen.

Vor allem an den zusätzlichen Probenwochenenden haben wir sehr viel verbessern können und das Stück weiterentwickelt, sodass sowohl das Publikum als auch wir zufrieden mit unserer Aufführung sind. "Die Zusammenarbeit bei der Entwicklung der verschiedenen Massenszenen hat dabei am meisten Spaß gemacht, weil wir immer unsere Ideen mit einbringen konnten und die Meinung jedes Schülers mit einbezogen wurde", so eine Darstellerin.

 

Die Spielzeit 2016:

Montag, 7.3.2016

19 Uhr

Adaption von Rebekka Kricheldorfs "Homo empathicus"

Vel/Q2

Donnerstag, 10.3.2016

19 Uhr

Adaption des Films "Teuflisch" (Cook/Ramis)

Sul/Q2

Montag 14.3.2016

19 Uhr

Eigenproduktion "Du auch?"

Sdl Q2/P5

Dienstag, 12.4.2016

19 Uhr

Biografisches Theater: Wie das Leben so spielt...

Gib/Q1

Montag, 2.5.2016

19 Uhr

Adaption von Wolfgang Borcherts "Draußen vor der Tür"

Vel/Q1

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