Krötensammeln bei Kontaktverbot

Es war eine besondere Herausforderung für das Corvinianum, den Krötenzaun am Gesundbrunnen in diesem Frühjahr 2020 lückenlos zu betreuen. Dass in zweien der fünf Wochen, nämlich rund um den 1. April aufgrund der Kälte kaum eine Kröte wanderte, gehört zum normalen Geschäft aller Amphibienschützer*innen. Die Tiere sind wechselwarm und damit bewegungsunfähig, sobald sich die Außentemperaturen dem Gefrierpunkt zu sehr nähern. Auch die Osterferien sind nicht das Problem, denn die jungen Naturschützer*innen hatten sich bereits vor Beginn der Amphibienschutzaktion gemeldet und waren tagesgenau eingeteilt worden.

Corona-Besonderheiten
Als besondere Herausforderung stellte sich in diesem Jahr das Kontaktverbot aufgrund der Corona-Pandemie dar. Die eingeteilten Schüler*innengruppen konnten nicht in der Konstellation sammeln gehen, die sie sich gewünscht hatten. Einige mussten verzichten, stattdessen waren die Familien der sammelnden Corvinianer*innen besonders gefordert, denn gesammelt wurde ab dem Kontaktverbot am 23. März nur noch in Familienverbänden. Da halfen Grundschul-, ja sogar Kita-Geschwister und die Eltern kräftig mit. Eine tolle Leistung, die möglich wurde, weil die Elternhäuser sehr gut erreichbar und so viele Familien bereit waren, diese Planänderung mitzugehen.

 

Statistisches aus dem Sammeljahr 2020
Insgesamt wurden 1492 Amphibien zum Laichgewässer, dem Schwefelteich am Gesundbrunnen, bzw. wieder zurück in den Wald getragen. In der krötenreichsten Nacht vom 19. auf den 20. März - also noch vor dem Kontaktverbot - sammelten bei 9 Grad Celsius und trockener Witterung drei Teams insgesamt 521 Amphibien. Abends sammelten Eric, Ümit und Alexandra aus der Klasse 5d 72 Tiere, nachts sammelte Jakob aus der Klasse 6e mit Simon und Lea 286 Tiere und morgens sammelten Lisa, Elisabeth und Chantal aus der Klasse 10a 163 Tiere. Dass etwa ein Drittel der Population in einer Nacht mit besonders günstiger Witterung wandert, ist die Regel.

Das Foto zeigt Laurens und Saskia Heile, die mit ihren Eltern am 28. März von 19.45 Uhr bis 20.45 Uhr bei 6 Grad Celsius und trockener Witterung insgesamt 65 rückwandernde Amphibien am Zaun sammelten und zurück in den Wald brachten.

Ein besonderer Dank gilt dem Bauhof der Stadt Northeim, der die Amphibienschutzzäune in gewohnt professioneller Qualität zum gewünschten Zeitpunkt auf- und abgebaut hat.

Text: Wolff, Fotos: Heiner Heile

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