Grenzenlose Gewalt

Vom 26.08. bis zum 28.08. war es einigen Schüler*innen der Sekundarytufe II mit der Religionslehrerin Elke Schröder möglich, die drei Tage in der evangelischen Akademie Loccum zu verbringen. Diese Akademie bietet immer wieder Raum für Tagungen, in deren Rahmen Themen behandelt werden, die oftmals in öffentlichen Diskursen aufgegriffen wurdenDiese Tagungen ermöglichen dabei immer durch verschiedene Präsentationen eine vielschichtige Auseinandersetzung mit den jeweiligen Themen. Dadurch kann man sich auch konkretere Gedanken machen, die man vielleicht aus eigenem Interesse heraus mit anderen Themen verknüpfen kann oder in der Schule wieder aufgreifen möchte.

 

Dieses Mal ging es um "Grenzenlose Gewalt. Internationaler Terrorismus und seine Folgen". Für die verschiedenen Präsentationen wurden von der Akademie externen Referenten*innen, wie Journalisten, Doktoren, Wissenschaftler*innen, Historiker*innen und viele mehr eingeladen. Sie nahmen dabei nicht nur Bezug zum Haupt-Thema des Terrorismus, sondern auch auf Aspekte wie z. B. Religiosität im Terrorismus und grundsätzliche Motivationen für terroristische AktionenDifferenzierung von Terrorismus und Amokläufen und der Umgang mit Terrorismus. Allerdings gab es auch einen Vortrag über den Verfassungsschutz, der durch kontrovers diskutierte V-Männer probiert, den Terror in Deutschland zu verhindern. 

 

Des Weiteren konnte man zwischen vier Workshops wählen:

Der erste behandelte explizit den islamistischen Terror, ausgehend von Gruppen wie dem IS oder auch al-Qaida. Der kulturelle Hintergrund und das Überleben der Ideologie trotzmilitärischer Erfolge über den IS wurden genauer betrachtet.

Ein anderer Workshop befasste sich mit Einzeltätern, sogenannten "Lone wolfs", die insbesondere durch Internetplattformen wie der Online Spiele-Seite "Steem", oder "social media" miteinander kommunizierten und sich dort erstmals radikalisierten. Auch wurden Parallelen von Anschlägen der jeweiligen Einzeltäter*Innen gezogen.

 

Ähnlich zum ersten Workshop legte folgender den Fokus auf Nigeria und die dort weit verbreitete Terrorzelle Boko Haram. Besonderer Schwerpunkt war auch die kulturelle und gesellschaftliche Akzeptanz bzw. Duldung dieser Terrororganisation.

 

Schließlich gab es noch einen Workshop, der auf deutschen Rechtsextremismus spezialisiert war. Anhand der NSU-Anschläge wurden hier die verschiedenen Prinzipien von Aktionen und Ideologie und deren jeweilige Bedeutung auf dem Weg hin zum Terrorismus erklärt.

 

Neben den Referaten und den Workshops hatte man die Möglichkeit morgens um 08:15 Uhr immer zu einer Andacht in der Haus internen Kapelle zu gehen.  

 

Nach dem Frühstück erfolgte meist der erste Block an Vorträgen mit einer kurzen Kaffee-Pause. Ab 12:30 Uhr gab es dann wieder vergleichsweise sehr gutes (Mittags-)Essen. Nach einer kurzen Mittagspause, in der man übrigens immer Zugriff auf seine Zimmer hatte, sich aber auch in die Lobby setzen konnte, fing der zweite Block an Vorträgen an. Auch hier gab es eine größere Pause. In dieser Kuchen-Pause von 15-16 Uhr gab es zusätzlich zu Heißgetränken auch immer verschiedenen Kuchen. Danach erfolgte der Rest des Vortragsblocks. Um 18:30 Uhr erfolgte das Abendessen. In einem zwei Stunden langen Vortragsblock berichtete Marc Wallert über seine eigene Erfahrung in Form von seiner 140-tägigen Geiselnahme.

 

Den Schülerinneund Schülern hat die drei-tägige Tagung in dem Sinne gefallen, dass die Vorträge inhaltlich immer sehr interessant waren und auch in ihrer Form eine lockere Abwechslung zur Schule darstellten. Das Essen und alleine die Anlage begeisterten, sowie die Möglichkeit seinen Tag auch selbst gestalten zu dürften. Empfohlen wird jedoch nur mitzufahren, wenn man sich auch für das gesamte Thema der Tagung begeistern kann. Auch sollte man bezüglich des Zeit-Managements eine gewisse Eigenverantwortung mitbringen.

 

Text: Max Hohmann, Bild: Schröder

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