Für diese Stadt, für Northeim

Wie gewinnt man einen PoetrySlam? Wenn man ehrlich und sensibel über sich schreibt wie Josy und Henrike , oder wenn man mit Witz und Offenheit als Junge über Gefühle schreibt wie Niklas. So geht das. Ins Stechen kommt man, wenn man hart an seinem vielstimmigen Text über eine lästige Alltagserfahrung schreibt und diese dann mit Power performt wie Raphael oder knapp und knallig kafkaesk über Behörden-Sachbearbeiter-Kälte schreibt wie Konrad.

 

 

Wie moderiert man einen PoetrySlam?

Indem man sein Auto in der Tiefgarage der Stadthalle parkt und das Publikum immer wieder fragt, wie man es nach Schließung dort wieder herausbekommt. Indem man alle mit einer großen Weltherzlichkeit dutzt, provoziert und dabei dennoch innerlich umarmt. Indem man zackizack Impulse aufgreift und in eine komische Pointe umwandelt. All das gelang Felix Römer an diesem Abend.

 

 

Wie organisiert man einen PoetrySlam?

Indem man eine Fachgruppe gewinnt, die diese Form des Schreibens mit ihren Klassen trainiert. Indem man einen Jahrgang gewinnt, der offen für ein solches Experiment ist und sich überraschen lässt von dem, was in ihm steckt. Indem man eine ganze Reihe von Schüler*innen hat, die hart an ihren Texten arbeiten. Indem eine Fachgruppenleiterin das Projekt ganz hoch priorisiert und keine Arbeit und Mühe scheut. Indem man mit Dieter Kusche einen tollen Sprachkünstler der älteren Generation gewinnt. Indem man eine Klasse der IGS in Bodenfelde gewinnt, die mit einer aufgeschlossenen Lehrerin, einem wohlwollenden Schulleiter und engagierten Eltern und einem größzügigen Förderverein voll einsteigt. Indem man ein mehrstufiges Training an der Schule mit weiteren Lehrkräften aus dem Boden stampft. Indem Kunst ein dreidimansionales Bühnenbild macht. Indem man eine literaturbegeisterte Stadthallen-Fördervereinsvorsteherin hat, die das Projekt über Monate im Blick behält, begleitet und nicht locker lässt. Indem man einen Schulleiter und sieben Sponsoren gewinnt, die das Projekt kräftig unterstützen, namentlich der Landkreis und die Stadt Northeim, die Kreissparkasse Northeim, der Förderverein des Gymnasium Corvinianum, der Landschaftsverband Südniedersachsen, der Bund der Ehemaligen des Corvis und der Förderverein der Stadthalle. Indem man jede Menge weitere Mitarbeiter gewinnt, die Catering, Musik, Kartenverkauf, Technik und Textheft ermöglichen.

 

 

Was sagt man zum PoetrySlam?

Judith Dönecke, Organisatorin von der IGS Bodenfelde: "Wir sind sehr dankbar, mit dabei gewesen zu sein. Die Zusammenarbeit mit euch war für die SchülerInnen wie für mich sehr gewinnbringend. Der Workshop sowie die ausgearbeitete Unterrichtsreihe haben uns zu Höchstleistungen beflügelt. Wir alle hatten sehr viel Spaß, haben gelacht, geweint, waren überrascht und nachdenklich. Diese besondere Literatureinheit werden wir immer in guter Erinnerung behalten. Dankeschön. Hoffentlich werden wir weiterhin in Kontakt bleiben."

Fachgruppenleiterin und Organisatorin am Corvi Katja Rott: "Felix Römer als Moderator war genial, die Zusammenarbeit vieler Menschen hat ein tolles Projekt ermöglicht, das Jugendliche für Literatur begeistert, das ist die viele Arbeit absolut wert."

Felix Römer: "Einer der größten Schüler-PoetrySlams Deutschlands."

Erika Riedel, Organisatorin für den Förderverein der Stadthalle: "Toll, wie Jugendliche ihre Wahrnehmung von Welt in Worte fassen und dabei so beeindrucken können. Echte Bühnenerfahrung für 17 Jugendliche mit einem klasse Feedback von einem großen Publikum, dazu eine echte Bereicherung für die Stadt, das finde ich richtig gut."

Text: Wolff; Fotos: Christian Steigerthal, Wolff

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