Evaluation der Laptopklassen abgeschlossen

Am 14. April 2021 stellte Anna Nolte die Evaluationsergebnisse in einer AG-Sitzung der Steuergruppe Eltern, Schüler:innen und Lehrkräften vor. Die Ergebnisse sind im Schulnetz verfügbar, ebenso die Rohdaten der Evaluationsergebnisse. 

An der Evaluation haben knapp 70% der Schüler:innen, 30% der Eltern und die Hälfte der unterrichtenden Lehrkräfte der fünf Laptopklassen in den Jahrgängen 7 und 8 teilgenommen. Ziel der Evaluation war, herauszufinden, was für die zukünftigen neuen Klassen des kommenden Jahrgangs 7 geändert werden sollte und was so bleiben kann. Insgesamt zeigte sich, dass der Weg so weiter beschritten werden kann.

Eine Besonderheit der Umfrage waren die vielen Freifelder, die im Abgleich mit den quantitativen Ergebnissen deutlich machten, dass die Umfrage von nahezu allen mit großer Ernsthaftigkeit ausgefüllt wurde und dass die Ergebnisse eine hohe Stimmigkeit haben.

 

Nutzungsverhalten

Ganz deutlich wurde, dass der Laptop von allen Beteiligten als Arbeitsgerät aufgefasst und eingesetzt wird, während gerade die Schüler:innen digitale Endgeräte vorher überwiegend zu Unterhaltungszwecken eingesetzt hatten. Die Nutzungszeit ist zwar abgefragt worden, war aber nicht sinnvoll auszuwerten, da die Antworten vom Format her zu sehr divergierten. Die Lehrkräfte nehmen zudem wahr, dass die Endgeräte im Unterricht gelegentlich zu nicht-unterrichtlichen Zwecken eingesetzt werden. Aussagen von Schüler:innen bestätigen dies.

 

Elternbeteiligung

Die Beteiligung von Eltern im Technikausschuss fand breite Zustimmung. Sie bewirkt, dass Eltern sich mit der Wahl der Endgeräte und dem Entscheidungsprozess mit hoher Zufriedenheit identifizieren.

 

Zufriedenheit mit der Wahl der Geräte und der technischen Unterstützung

Die digitalen Endgeräte sind mit hohem Aufwand eingerichtet und auf einen Stand gebracht worden. Die Leistungen des Schulnetzwerkteams (Detlef Grebasch und Christoph Schütz) wurde explizit immer wieder als tragend und hochfunktional hervorgehoben.

97% der Schüler:innen, 98% der Eltern und 76% der Lehrkräfte sind mit der Gerätewahl und der Software zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Häufig wurde jedoch das Gewicht bemängelt bzw. eine Touchfunktion zur Verwendung eines digitalen Schreibstifts gewünscht. Die Verwendung von Microsoft Office bleibt ein erkennbarer Wunsch vieler, ist jedoch im Moment aufgrund der europäischen Datenschutzgrundverordnung schwer zu realisieren. Gewünscht wird eine bessere Verfügbarkeit von Steckdosen für Ladevorgänge. Auch der gezielte Einsatz von E-Books zur Vermeidung des Transports der Print-Lehrbücher wird gewünscht.

In Zukunft muss mit der wachsenden Zahl der digitalen Endgeräte umgegangen werden. Eine wichtige Frage wird daher sein, ob der Wartungsaufwand durch die Anschaffung gleichartiger Geräte weiter optimiert werden kann. Eine Schüler:innenfirma zur Unterstützung der technischen Wartung ist im Entstehen begriffen.

 

Zufriedenheit mit dem Einsatz des Geräts

Der Laptopeinführungstag wird als erfolgreich und sinnvoll eingeschätzt. Er bringt die Schüler:innen auf einen Stand. Ein hoher Anteil der Evaluationsteilnehmenden wünscht sich einen optionalen zweiten Laptoptag.

Die Zustimmungswerte der Klasse, die bereits das zweite Jahr mit dem Laptop arbeitet, zeigt ganz klar, dass der Laptop täglich sinnvoll eingesetzt wird und die Lehrkräfte bereits souverän mit den digitalen Geräten umgehen. Etwas kritischer fallen die Ergebnisse der Youngster und ihrer Lehrkräfte aus, aber auch hier ist eine positive Stimmung und Grundzufriedenheit deutlich wahrnehmbar.

Im Einzelnen wurden die mit den Geräten verbundene Abwechslung im Lernen, die Lernmotivation sowie die Präsentationsmöglichkeiten, im 7. Jahrgang zudem die Impulse für das selbstständige Lernen sehr positiv aufgenommen.

In die Elternergebnisse mischten sich die Erfahrungen der belastenden Corona-Distanzlernphase von Dezember und Januar bzw. aus dem ersten Lockdown in die Ergebnisse. Ein abgeleitetes Ziel ist daher, Strategien für das häusliche Lernen wirksamer zu stärken.

Die Probleme mit flächendeckendem WLAN sind bereits zu großen Teilen behoben, die Erfahrungen mit den interaktiven Whiteboards sind teils positiv, teils befindet man sich noch in der Einrichtungsphase.

 

Kompetenzförderung

Das Niveau fachlicher Kompetenzen ist durch den zusätzlichen Einsatz der digitalen Endgeräte bisher nicht signifikant gestiegen. Ein deutlicher Wunsch besteht bei den Schüler:innen, mehr zu programmieren.

Die entscheidende Baustelle für das nächste Schuljahr liegt im Bereich der medialen bzw. sozialen Kompetenzen. Zwar gibt es - was wenig verwundert - im Umgang mit dem Laptop, mit Dateien sowie beim Erstellen von Dokumenten bereits ein hohes Kompetenzerleben, jedoch wünschen alle Evaluationsgruppen eine stärkere Thematisierung von Risiken und Gefahren im Umgang mit digitalen Geräten im Hinblick auf die Verwendung des Internets. Im Bereich der sozialen und personalen Kompetenzen wurde deutlich, dass zwar keine Belastungen durch den Laptopeinsatz entstehen, jedoch deutliche Wünsche bestehen, einerseits was freundliches Verhalten in sozialen Netzwerken betrifft, andererseits im Hinblick auf die Förderung eigenverantwortlichen Lernens (Mappenführung, Organisation, Umgang mit Ablenkung). Eine stärkere Etablierung der Kompetenzen des Medienbildungsplans ist wünschenswert. 

Insgesamt liegen erstaunlich gute Erfahrungen im zweiten Jahr der Verwendung digitaler Endgeräte in Schulklassen vor.

 

Konsequenzen für die
Unterrichtsentwicklung
 
Für die erfolgreiche Weiterentwicklung der unterrichtlichen Arbeit in den Laptopklassen ergeben sich aus der Evaluation folgende Indikatoren:
 
Bereits erkennbar:
Durch den Laptopeinsatz...
...werden mediale Kompetenzen (Textverarbeitung, Dateimanagement) sichtbar besser gefördert
...steigt die Motivation, wenn das Arbeiten abwechslungsreicher wird
...entstehen positive Impulse für die Selbstorganisation (digitale Ordner)
...entstehen positive Impulse für individualisiertes Arbeiten
 
Weitere Entwicklungsschwerpunkte:
Durch den Laptopeinsatz... 
...wird die Lernzeit besser genutzt, da insgesamt mehr Zeit zum Lernen gewonnen wird als durch technische Probleme verloren geht 
...gelingt es, in jeder Stunde, eine größere methodische Abwechslung zu erreichen und den Unterricht spannender zu gestalten
...entsteht ein für die Schüler:innen klar erkennbarer Mehrwert für das Lernen
...werden notwendige Kompetenzen zum selbstdisziplinierten, zielorientierten Arbeiten entwickelt
...wird angemessenes Sozialverhalten in sozialen Netzwerken entwickelt
...werden digitale und analoge Unterrichtsmaterialien transparent eingesetzt und so der Schulranzen leichter, da z.B. die Papier-Lehrbücher in der Schule bleiben
…werden Medienkompetenzen (Sicherheit, Datenschutz, Datenorganisation, Problemlösen, …) gefördert
 
 

Text: Wolff, Bilder: Pixabay, Nolte

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