PoetrySlam-Auftakt - auf dem Weg zu echten Profis

Charis Ahrends aus der 10c3 hatte gerade ihren Text über ihren unbezähmbaren Rosenkohl-Hass mit echter Coolness performt, da trat schon Nalin Akcam (Foto) an. Aron Boks, freier Poetryslamer aus Berlin, war sichtlich beglückt von der Qualität der Texte. Beiden gelang es, ihre persönlichen Ansichten und Erfahrungen glaubwürdig auszudrücken. Nach fünfeinhalb Stunden war zu merken, Aron hat alle erreicht. Zwar wollte nicht jeder gleich seinen Text „performen“ , aber alle hatten umfangreiche Ergebnisse liegen und hörten sichtlich aufmerksam zu, als Aron den slammenden Mitschüler*innen Tipps zu Körperhaltung, Stimme und Gesten machte.

Auch Nils Früchtenicht aus Kassel, Franziska Lepschies und Felix Römer aus Berlin sowie Luca Swieter aus Köln war anzumerken, wie aufmerksam sie zuhörten, als gegen Ende der Workshops die Früchte der Arbeit vorgetragen wurden. Sie hatten einige Tricks mitgebracht, um die Kreativität anzuheizen und durch achtsame individuelle Beratung den persönlichen Charakter der Texte auszuschärfen.

Dass die Ergebnisse der knapp 130 Schüler*innen nicht hinter dem professionellen Niveau des letzten Jahres zurückfiel, ist angesichts der Schwierigkeiten unter Corona-Bedingungen arbeiten zu müssen, also quasi ohne Mimik und viel Bewegung und mit vielen corvitypischen Maskenpausen, wirklich überraschend. Dem pädagogischen Geschick der Slammer ist es zu verdanken, dass das Interesse am echten Schreibprozess so flächendeckend geweckt wurde und etliche, die es vorher nicht ahnten, auf Anhieb bereits sehr überzeugende Poesie hervorbringen konnten. So traten die Slammer am Nachmittag verdientermaßen sehr zufrieden und dankbar für den gelungenen Tag ihre Heimreisen an.

In den Klassen startet nun die Unterrichtseinheit zum PoetrySlam, aus der die Klassensieger*innen bestimmt werden. Geplant ist wieder ein intensives Finalist*innencoaching und eine live-Performance vor Ort oder per Stream, je nachdem, was am 12. Februar angesichts der Pandemie erlaubt sein wird.

Das Projekt kann nur stattfinden, weil es großzügig gefördert wird von folgenden Institutionen: Landschaftsverband Niedersachsen, Landkreis Northeim, Stadt Northeim, KSN sowie dem Förderverein des Corvinianum.

Zum Orga-Team gehören Sylvia Ernst (FöV Stadthalle) sowie Katja Rott und Marco Wolff (Lehrer*innen Corvi). 

Text, Foto: Wolff

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