Zündhölzer begeistern Publikum

28. Juni 2022. Vier Abiturient:innen spielten noch einmal groß auf in einer wirklich rundum gelungenen Aufführung.

Aylin Akcam zeigte ein abwechslungsreiches Spiel mit wunderbarem Timing und großer Gestik, etwa in ihrer Rolle als überraschte Moderatorin, Lea Wolf spielte mit Witz und viel Dialogsinn auf. Wunderbar, wie sie beispielsweise den fehlgeleiteten Interviewgast sanft bedroht und zum Übersetzen zwingt. Katharina Fuchs bot eine professionelle Performance mit großer Bühnenpräsenz. Unvergessen bleibt ihr Kauderwelsch als ausländische Autorin oder auch ihr Spiel als kaufwütige Ehefrau. Sie entwarf auch Bühnenbild und Plakat. Alle drei waren bereits zum vierten Mal dabei. Joshua Hoke überzeugte mit viel Situationskomik als handcremebegeisterter Mann in einer Männerklatschrunde sowie als Postbote. Die vier verlassen die Schule und gaben ein brillantes Abschiedsschauspiel.

 

Frederik Otte, Q1, stand (und saß) zum zweiten Mal auf der Bühne. Das Lichtkonzept trug deutlich die Handschrift des versierten Bühnentechnikers. Er vermag aber auch auf den Brettern starke Akzente zu setzen, etwa als scheiternder Bankräuber und geplagter Partner einer Kaufsüchtigen. "Was wird denn hier abgeholt?" - "Ich!" Frederik gestaltet seine Rollen mit viel Charme und großer Routine. Wir freuen uns auf seine Performances im nächsten Schuljahr.

 

 

Mira Kuschke, Jahrgang 10, zeigte sich als gekonnte Spielerin in ganz verschiedenen, souverän durchdrungenen und gestalteten Rollen.

Ob als widerständige Bankangestellte, die dem Bankräuber die Nerven raubt oder in der soften Männerrunde, gar nicht so einfach, den doppelten Switch zu spielen. Immer war Miras Spiel tragend in ihrer Rollengestaltung.

 

Aus dem achten Jahrgang zeigten fünf neue Spieler:innen ihre beeindruckenden Talente.

Ob Ina Dörflinger als Fussballfan im Genderswitch oder als Regieassistentin, sie spielt immer mit Tempo, Dynamik und starkem Körperausdruck. Oder Lina Janus, die ebenso dynamisch wie komisch aufzuspielen vermochte als Fußballfan und Hundebesitzerin ohne Hund.

Beide haben eine tolle Entwicklung ihrer Spielstärke und -freude bewiesen.

 

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Evelyn Reins Darstellung einer verrückten Taubenkillerin kann getrost grandios genannt werden. Ein schauspielerisches Kleinod, das für sich bewies, wie viel versäumt werden kann, wenn man zu den Zündhölzer-Aufführungen eben nicht hingeht.

Hut ab, Evelyn, das hat richtig Spaß gemacht! Dir selbst beim Spielen bestimmt auch.

 

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Und dann war da noch das neue Multitalent Justin Eichler, dem einfach alles gelingt, was er anfasst. Ob als verkopfter Professor - mit minimalen Bewegungen zieht er die Lacher auf seine Seite oder auch als Polizist im Telefondienst. Mit viel Sinn für Timing und Situationskomik bewältigt er die große Solorolle.

 

Das war ganz großes Theater!

 

 

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Hervorzuheben ist die große Einheit des 2022er-Ensembles. Da ging alles Hand in Hand, alle spielten harmonisch zusammen, das ist nicht selbstverständlich. Wunderbar war auch die Danksagung an Spielleiter Henning Bruns. Hier gelang es den Spieler:innen, allen voran Katharina und Frederik, aus ihren Rollen heraus zu improvisieren. Klasse gemacht!

 

Fazit: Wieder ein ebenso unterhaltsamer wie anregender Theaterabend. (Selbst schuld, wer nicht dabei war.)

Text, Fotos: Wolff

 

 

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