Lernen = Glück?!

Was wollen wir für unsere Kinder? Ein erfolgreiches, glückliches und gesundes Leben. Was hat das mit Lernen zu tun? Eine ganze Menge...

Das erfuhren die Teilnehmer:innen des Vortrags Lernen macht wieder glücklich der Akademie für Lernpädagogik in unterschiedlichsten Facetten.

Nach etwa 1,5 Jahren voller Homeschooling und Ungewissheit, wie es überhaupt mit dem Unterrichten und Lernen weitergeht, kam dieser Vortrag nicht nur für Eltern genau richtig. Oft gibt man Dinge genauso an seine Schützlinge weiter, wie man sie selbst gelernt hat. Das ist gleichzeitig aber auch Auslöser für eine Menge Stress zwischen den beteiligten Parteien. Am 16. September fanden sich etwa 200 teilnehmende Eltern und Lehrkräfte sowohl online, als auch in Präsenz zum Vortrag von Jürgen Möller, Leiter der Akademie für Lernpädagogik, ein. 

Ein kurzweiliger Vortrag, bei welchem die Teilnehmenden auch selbst gewisse Dinge ausprobieren sollten, um zu erkennen, dass Lerntechniken Struktur in den Lernstoff bringen und damit die Aufnahme immens erleichtern. Jürgen Möller ließ vor allem die Personen an Ort und Stelle einmal erfahren, wieviel Stress ausgelöst wird, wenn es heißt, dass gleich jemand zufällig ausgewählt wird, um eine Matheaufgabe vor Publikum zu lösen. Dieses ist nur ein Beispiel von vielen Dingen, die im Alltag von Schüler:innen Stress erzeugen. Und auch dieser ist ein immenser Störfaktor beim Lernen.

Ich habe mitgenommen, dass es entscheidend ist, wie wir mit unseren Kindern über das Lernen sprechen. Oft sei unsere Sprache negativ geprägt, so Jürgen Möller, man konzentriere sich zunehmend auf das, was NICHT funktioniere. Aber er hatte auch einen kleinen Trick parat, mit welchem Eltern und Lehrkräfte gegensteuern können. Ab sofort sagen wir: „Das kannst du NOCH nicht“ oder „Schau, was du schon richtig hast“.

Und das, was man vielleicht NOCH nicht so gut kann, das könne man dann mit Lerntechniken angehen. Dabei dürfe man auch gern experimentierfreudig sein. "Je breiter das Repertoire an solchen Techniken, umso mehr Aussicht auf Erfolg bei der Leistung. Dies motiviert und führt im Idealfall zu einer positiven Lernspirale", so Möller.

Besonders gut kamen bei den Teilnehmenden die Tipps zur Konzentration an. Werden oft Flüchtigkeitsfehler beim Schreiben von Texten produziert, dann ist es hilfreich die eigenen Sätze rückwärts zu lesen. Fehler fallen dem Gehirn auf diese Weise eher auf. Laut Möller ist es besonders ratsam das Handy wegzulegen, auch kleine Geräusche oder ein Blinken stören die Konzentration erheblich.

Es gibt viele kleine Dinge, die wir im Alltag als Eltern und/oder Lehrkräfte tun können. Die wichtigsten Aspekte von Jürgen Möllers Vortrag können auf dem Spickzettel der Akademie für Lernpädagogik nachgelesen werden. Die Resonanz der Beteiligten war durchweg positiv, sodass es nahe liegt, einen solchen Informationsabend zu wiederholen. Bis dahin begleiten wir mit positiver Sprache, viel Einfühlungsvermögen und Aufmerksamkeit, sowie mit einer guten Portion Neugier auch selbst (Vorbild!) Lerntechniken auszuprobieren. So steht den Glückshormonen beim Lernen nichts mehr im Wege.

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