We will rock you

13. März 2024

600 Gäste erlebten die zweistündige Premiere der diesjährigen Musikalischen Abende in der Stadthalle. Sie konnten sich freuen über das abwechslungsreiche Programm der mehr als 100 aktiven Corvinianer:innen der Jahrgänge 5-13.

Der ehemalige Corvinianer und HNA-Redakteur Axel Janssen besuchte beide Abende und berichtet hier.

Zu Beginn: Die Jazzband

Die musikalische Reise von den Corvi-Musik-AGs sowie von der Zirkus-AG begann - wie bereits gute Tradition - mit vier Stücken der Jazzband (Leitung: Thomas Constien). Das Ensemble überzeugte mit einem das 20. Jahrhundert umspannenden Programm.

Von Duke Ellingtons "I don't mean a thing" aus dem Jahr 1931 bis hin zu Go-Daddy-O von 1996 spannte die Jazzband den Bogen. Dazwischen heizte sie mit einer spritzigen Version des Sonny-Rollins-Klassikers St. Thomas und einer leichtfüßigen Darbietung des berühmten Pink-Panther-Themes kräftig die Stimmung in der Stadthalle an. Die Solist:innen erhielten - wie im Jazz üblich - viel Szenenapplaus.

Zirkus wie ein Thunderstruck

Anschließend wirbelte die Zirkus-AG unter der Leitung von Marlene Dörnenburg mit ihrer fröhlich-frechen Choreographie über die große Bühne der Stadthalle. Als passendes Thema hatten sie sich das "Vom Donner gerührt sein" erwählt.

Mit großer Bewegungsfreude tanzten sich die jungen Artistinnen in die Herzen der Zuschauenden. Hier waren mit Luisa und Karlotta auch die Jüngsten aus dem Jahrgang Fünf vertreten.

Die Zirkus-AG wurde von Sabine Harborth-Constien und dem neuen Musiklehrer Mirko Heimerl mit einer clownesken Zwiesprache witzig angekündigt. Ebenso verfuhren die beiden bei der Einführung des tschechischen Gastchores Polyfonia.

Doppelchor-Hörgenuss

Die beiden Chöre Ars Musica Vocalis sowie der Partnerchor aus dem südmährischen Breclav boten ein besonderes Hörerlebnis: Nach teils sogar vierstimmigen Einzelperformances fanden sich nämlich beide zu drei gemeinsamen Stücken mit Streichquartett und Jazzband zusammen. Die Chorleiter:innen Kristyna Zimmermannova und Gregor Wunderlich boten feine Chormusik in ganz modernem Gewand. Highlights waren ein entzückendes "Changes" mit überraschender Bodypercussion und die beiden Queen-Programme: Jubelnder Applaus. Besonders zu erwähnen ist das erste öffentliche Gesangssolo von Box-Bassistin Toni Zepf im Queen-Song „The Show must go on“. Unwillkürlich fragte man sich: Warum nicht schon viel früher, Toni? Denn das war richtig Hammer. Die farbenfrohen Kostüme von Polyfonia und die individuellen Kostüme des Corvi-Chors bildeten zusammen einen wunderbaren optischen Rahmen für das beglückende Zusammenwirken auf musikalischer Ebene.

The Box - bald mehr!

Nach der Pause interpretierte die Corvi-Rockband "The Box" Songs von Metallica und Ellie Evans. Im Stühlemeer der folgenden Capella gelangen zwei virtuose Neuinterpretationen. Ein besonderes Highlight war inmitten hochkarätigem Spiel der rasante Instrumentwechsel von Multiinstrumentalist Joshua Haase: Während das zarte E-Gitarrensolo noch nachklang, waren die Hände bereits am Keyboard, um das nachfolgende Solo zu absolvieren. "The Box" gab nur zwei Stücke. Wer mehr erleben will, sei auf die Northeimer Musiknacht am 25. Mai sowie den 6. Northeimer PoetrySlam am 31. Mai verwiesen.

Sinfonische Klänge zum Abschluss

Auch die CC (Capella Corviniensis, Leitung: Thomas Constien) riss das Publikum hin. Nach einer Zugabe (Brahms Ungarischer Tanz Nr. 5) gab es gar Standing Ovations. Eine weitere Zugabe musste dem Publikum jedoch verwehrt werden. Der Abend hatte pünktlich um 22 Uhr zu schließen, was auch noch gelang. Mit Indiana Jones war der CC zuvor ein schmissiger Einstieg gelungen. Das Phantom der Oper im abwechslungsreichen Arrangement von Dominik Haase überzeugte zudem auf ganzer Linie. Hier beeindruckte Mira Hampe an der Querflöte mit sehr starken Solospiel. Sie erhielt dafür vom begeisterten Publikum starken Zwischenapplaus.

Zu danken ist den AG-Leiter:innen sowie Mirko Heimerl für die professionelle Organisation der Musikalischen Abende. Ebenso trug der Jahrgang Q1 durch ein straff organisiertes Pausencatering zum Gelingen des Abends bei! Etliche Ehemalige wirkten mit, darunter Frederik Otte, der neben seiner Mitwirkung im Chor auch technisch unterstützte. Die Capella wurde unterstützt von Lehrkräften (Sabine Harborth-Constien, Thomas Sperlich und Carsten Armbrecht). Beachtlich ist auch das Engagement von Familie Ferber: Neben den vier Corvinianern bzw. Ehemaligen (Björn) war auch die Mutter der vier als Violinistin dabei. Diese wenigen Einblicke zeigen bereits deutlich: Das Großprojekt "Musikalische Abende" konnte gelingen, weil Lehrkräfte, Eltern und Schüler:innen gemeinsam und engagiert Bildung gestalten.

Text, Fotos: Wolff

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