Corvid 21 - die Abientlassung

Die Festgemeinschaft der Abiturient:innen hatte großes Glück: Hoch Beate hatte über Nacht Tief Xero nach Osten abgedrängt, sodass die Abientlassung am Vormittag des 2.7.2021 zwar wolkenverhangen, aber ohne Regen auf dem oberen Schulhof stattfinden konnte. Der Ort war zwar -  nach der  Stadthalle (als Impfzentrum belegt) und der Waldbühne (durch die Harztorbaustelle und Nässe des Vortages zu schwer erreichbar) – nur die dritte Wahl, entpuppte sich aber doch als atmosphärisch dichtes Ambiente.

Im Herzen der Schule konnte das große Festprogramm mit Jazzband, Festreden, Zeugnisausgabe und Auszeichnungen angemessen würdig vollzogen werden. Zahlreiche Helfer:innen hatten an die 600 Stühle gestellt, Bühnentechnik installiert, Grünpflanzen aufgestellt und Eltern hatten mit mehreren Ballontrauben kräftige Farbtupfer gesetzt.

 

Von Chancen und Verantwortung

Nachdem die Jazzband unter Leitung von Thomas Constien den Festakt schmissig mit dem Jazzklassiker „Autumn Leaves“ eröffnet hatte, begrüßte Schulleiter Christoph Dönges die Gäste. Er dankte all denen, die die aufwändige Bildungsarbeit der Schule unterstützen: unter anderem dem Schulträger, der Stadt, den Sponsoren, der HNA, den Eltern, dem Förderverein und dem Bund der Ehemaligen.

Diese vielfältige  Unterstützung habe den außergewöhnlichen Erfolg des Abijahrgangs maßgeblich ermöglicht. Der Durchschnitt von 2,13 sei einmalig, die Ergebnisse im mündlichen Abitur – niemand schnitt mit weniger als 07 Punkten ab – bestätigten dies Bild. Gründe für dieses Ergebnis seien das breite Kursangebot am Corvi, das Engagement des Kollegiums sowie das umsichtige Verhalten der Abiturient:innen, die Coronaausbrüche verhindert und eine passgenaue Abiturvorbereitung ermöglicht hätten. Diese Erfolge seien Anlass zur Dankbarkeit und geböten zugleich eine verantwortungsvolle Nutzung der eröffneten Chancen.

 

Abi-Rede zu Corvid-21

Unter großem Jubel der Abiturient:innen begann anschließend Mathe- und Lateinlehrer Jan Stechmann seine Abituransprache. Der Jahrgang hatte ihn um die Rede gebeten.

Er ließ es sich nicht nehmen, das treffende und passgenaue Abimotto „Corvid 21“ eingebettet in eine einfallsreiche Krankenhausgeschichte umfassend zu erläutern – es stehe für die gemeinsame erfolgreiche Bewältigung der Krisensituation rund um die Corona-Pandemie. Standing Ovations.

 

Nachdenklicher Zwischenakzent

Mit der sentimentalen Ballade „When we were Young“ setzten Franca Rokohl und Leentje Seraphin, begleitet von Hauke Wilp am Klavier, einen nachdenklichen Zwischenakzent. Das Motiv der Angst vor dem Älterwerden traf zwar nicht direkt zu, fügte sich jedoch ergreifend zur Situation des ungewissen Übergangs in den ersten eigenverantwortlichen Lebensabschnitt der jungen Erwachsenen. Damit trafen die Drei genau den Nerv der Situation.

 

Amüsante Abrechnung

Mathilde Möller und Max Hohmann gewährten Einblicke in die Schulzeit am Corvi. Zum Beispiel über die 5. Klasse: "Am Ende des Schuljahres gab es dann dieses Event Namens Corvi-Cross”. Hinter diesem nach Spaß klingenden Euphemismus verbirgt sich jedoch eine Schutzmaßnahme, um die 5. und 6. Klassen vor den feierwütigen Abiturjahrgängen zu bewahren. Stattdessen lässt man sie mehrere Stunden bei Bullenhitze im Wald umher laufen.  Und nur wer dabei auch noch ohne umzufallen den todbringenden Gestank der Schwefelteiche ertragen konnte, hatte sich somit auch für die 6. Klasse qualifiziert."

Oder den Beginn des Online-Unterrichts: "In Quarantäne ging es zwar anfangs nicht, das kam ja dann erst im Dezember, aber auf einmal hatten wir frei. Und diese Freizeit fühlte sich verwirrend an, weil gefühlt niemand einen Plan hatte, was denn jetzt zu tun sei. Diese Verwirrung gipfelte schließlich in einer E-Mail von Herrn Jahnscheck, vor der ich ratlos saß, und mich fragte, was denn eine BigBlueButton-Konferenz sein soll. Das Ausmaß dieser Nachricht und die Auswirkungen, die sie auf das folgende Jahr haben würde, konnten wir zu dem Zeitpunkt wohl alle noch nicht erahnen. Und wir waren alle froh, als der Online-Unterricht wieder vorbei war und Gespräche im Unterricht endlich wieder störten, weil man sie nicht mehr in den Privatchat tippen musste."

Die Rede führte zu etlichen Lachern vor allem auf Schüler:innenseite, indem die gemeinsamen Erfahrungen konkret in humoristischer Rückschau beschrieben wurden und bewusst auf Empfindlichkeiten der Lehrkräfte wenig Rücksicht genommen wurde. Das Privileg der Scheidenden.    

Weitere Grüße

Pandemiebedingt hatte bereits die Landrätin ein Grußwort per Video gesendet. Aus den gleichen Gründen erfolgten ein Grußwort der Kirchen und individuelle Wünsche von Q1 in schriftlicher Form.

 

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Besondere Auszeichnungen

Nach der feierlichen Zeugnisübergabe schlossen sich besondere Auszeichnungen an. Überwiegend galt es besondere fachliche Leistungen zu würdigen, immerhin hatten 37 der 95 Abiturient:innen eine Eins vor dem Komma, fünfmal gab es die Bestnote 1,0 zu beklatschen. Aber auch besonderes AG-Engagement im Schulsanitätsdienst und den Musik-AGs wurde hervorgehoben sowie das Engagement in der Schüler:innenvertretung. Die Jahrgangsleiter:innen Jannik Berke und Marie Wilp wurden für ihr besonders zuverlässige Arbeit ausgezeichnet.

 

Vielfältiger Dank

Die abschließenden Danksagungen belegten die engagierte Arbeit der Jahrgangsleiter:innen, denn Jannik und Marie dankten neben den Hausmeistern, dem Sekretariat, dem Kioskteam und den Reinigungskräften auch den Komitees des Jahrgangs sowie den Tutor:innen und Leistungskurslehrer:innen und der Schulleitung. Marie Wilp erhielt abschließend für ihr besonderes Engagement stehende Ovationen des Abi-Jahrgangs.

Text, Fotos: Wolff

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