Für eine ganz neue Sicht
26. April 2025
Von der Antike bis zur Gegenwart – Kunstexkursionen des Kunst Grundkurses nach Göttingen und Hannover

Kurz vor den Osterferien fuhr der Kunst-Grundkurs bei bestem Wetter nach Hannover, um das Sprengelmuseum zu besuchen und einen Einblick in die vor allem ungegenständliche Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts zu bekommen. Einige Werke und Künstler waren den Schülerinnen und Schülern bereits aus dem Unterricht bekannt, die Anschauung der Originale ermöglichte vor Ort aber eine ganz neue Sicht auf die Objekte, Installationen, Videos und Bilder. Die Schülerinnen und Schüler stritten zunächst in Kleingruppen darüber, welche künstlerische Arbeit sie in der Ausstellung „Elementarteile“ besonders gut oder besonders schlecht fanden. Dabei fanden sie eigene Kriterien und merkten, wie individuell der Blick auf die Kunst ist, sie stellten sich die Frage, was „gute Kunst“ ist und wie schwierig es ist, ein Werk für gelungen zu erklären. Im Anschluss erkundete die Gruppe einzeln die Räume und suchten auch Inspiration für ein eigenes abstraktes Kunstprojekt.
Im ersten Semester besuchte der Kurs schon einmal eine Kunstsammlung, die Antiken-Abguss-Sammlung des Archäologischen Instituts der Universität Göttingen - die älteste universitäre Abguss-Sammlung der Welt.
Mit mehr als 2.000 maßgetreuen Reproduktionen antiker Skulpturen aus über 150 Museen zählt sie auch heute noch zu den größten Einrichtungen ihrer Art. Die Exponate entstammen vor allem dem griechischen und römischen Kulturkreis. Die Schülerinnen und Schüler konnten in Göttingen zum Beispiel die Laokoon-Gruppe, sonst im Vatikan zu sehen, oder die beeindruckende Nike von Samothrake (Original im Louvre, Paris) in voller Größe betrachten.
Das in der Schule bisher nur theoretisch erlesene Wissen konnte der Kurs nun an Gipsabgüssen im Original wahrnehmen. Eine informative Führung vertiefte und ergänzte das bisher Erlernte. Der chronologische Aufbau der Sammlung machte die gesellschaftlichen Entwicklungen der Antike deutlich, die sich in wandelnden „Trends“, Schönheitsidealen und den Ansprüchen daran, was die Kunst vermitteln soll, äußern und sich deutlich vom Kunstbegriff der Moderne und Gegenwart unterscheiden. In entspannter Atmosphäre wurden die Plastiken anschließend beim Zeichnen genauer unter die Lupe genommen. Proportionen, Körperhaltung und Gestik der Figuren waren so noch klarer zu erkennen.
Text, Bild: Reinhardt