Denk an etwas Schönes, zum Beispiel an mich!

30. Juni 2023

Traditionell kurz vor den Sommerferien luden am 27. Juni 2023 die “Zündhölzer“ zu einer Vorstellung in die Mensa ein. Mit „Märchenhaft schön! Schneewittchen 30 Jahre später“ hatte sich die Theater-AG des Corvi unter Leitung von Henning Bruns in diesem Schuljahr eine „Märchenkomödie“ in fünf Akten vorgenommen und bot dem zahlreich erschienenen Publikum damit einen ausgesprochen unterhaltsamen Abend.

Besonders witzig

Die meisten Lacher gingen sicherlich auf das Konto von Fabio Peter, der sich – von Nele Karnebogen wirklich exzellent als Spiegel geschminkt – witzige, manchmal auch improvisierte (und dann besonders witzige) Dialoge mit dem Berater der Königin „Cilius“ (Hannes Fuchs) lieferte. Beide litten sichtlich unter ihrer Königin „Mylady“, Schneewittchens bösartige und hysterische Stiefmutter, die von Mira Kuschke engagiert und mitreißend dargestellt wurde. Sie ließ nichts unversucht, um dem Spiegel die Antwort zu entlocken, dass sie die Schönste im ganzen Land sei. Doch weder ein mit Tanzlehrerin „Taruna“ (Marie Ehrlich) eingeübter Schönheitstanz noch das von Geheimwissenschaftlerin „Mottentod“ (Marit Althans) empfohlene Gift brachten den gewünschten Erfolg.

Witty, die Nervensäge

Schneewittchen war jedoch keinesfalls die gewohnt liebevolle Prinzessin in der Opferrolle, sondern ging sowohl als junge „Witty“ (Theresa Schilling) als auch als Erwachsene (Lina Janus) allen mit ihren zickigen Allüren mächtig auf die Nerven. („Denk einfach an etwas Schönes. Zum Beispiel an mich!“) Insbesondere Zwergin Hiera musste sich damit herumschlagen. Dabei ließ Lilith Seidel mit den –  wiederum von Nele Karnebogen hergestellten - Zwergenohren durch ihre Bühnenpräsenz vergessen, dass die anderen sechs Zwerge immerzu fehlten. „Prince“ Justin Eichler gab hingegen nicht auf bei dem Versuch, Wittys Herz zu gewinnen, und wurde dabei von seinem Gefolge „Hallo“ und „Tschüss“ (Masume Nabidazeh und Anna Babuschkin) mal mehr, mal weniger unterstützt. Erst als Witty Geldsorgen hatte, weil sie mit Jäger Johann (Ina Dörflinger) in Australien festsaß, willigte sie in die Hochzeit ein.

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Verirrter "Lupus"

Wenn der Spiegel nach wüsten Beschimpfungen und Gewalteinwirkung durch die Königin mal wieder im Reparaturkoma war, sorgten die Kurzauftritte von Wolf „Lupus“ für Erheiterung. Frederik Otte fand sich in seinem letzten Einsatz für die „Zündhölzer“ – wenn er nicht gerade die Technik bediente – auf der Suche nach Rotkäppchen und der Großmutter stets im falschen Märchen wieder.

Die schöne Schlosskulisse war eine Spende der „Höckelschen Fastnacht“, die Corvi-Sekretärin und Jäger-Mutter Petra Dörflinger organisiert hatte.

Freies, kreatives Spiel

Alle Schauspieler:innen begeisterten mit ihrer Spielfreude und bedankten sich am Ende bei Lehrer Henning Bruns, der in dieser AG mit viel Freiraum und Geduld einen ganz besonderen Rahmen für Schüler:innen schafft, in dem sie Kreativität leben, Rollen selbst entwickeln und sich ausprobieren können. Das zufriedene Publikum bedankte sich mit großzügigen Spenden zur Deckung entstandener Kosten, sodass zusammen mit den Einnahmen aus dem Getränkeverkauf in der Pause auch noch ein Afterglow mit Pizza heraussprang. Wir sind gespannt auf nächstes Jahr!

Text, Fotos: W. Kuschke

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