Corvi ante portas

14 Juni 2023

Am Freitag, 2. Juni fuhren wir, 38 Latein-Schüler:innen, mit Frau Schröder und Herrn Kuschke um 13:30 Uhr vom Unteren Schulhof los nach Trier. Es herrschte eine bombastische Stimmung im Bus, die durch lange Staus schon ab Göttingen und der Nachricht eines Fliegerbombenfunds in Trier nicht gedämpft und durch das kollektive Gucken von Cars 3 aufrechterhalten wurde. Unterwegs verbrachten wir eine halbstündige Pause am wahrscheinlich verwahrlosesten „Rastplatz“ auf der ganzen Strecke.

Wir kamen um 20 Uhr direkt an der Porta Nigra an, hatten für den Restabend jedoch nichts mehr zu tun, da unsere Führung im Amphitheater durch den Bombenfund auf Sonntag verschoben wurde. Frau Schröder nahm die Abendplanung selbst in die Hand und führte uns erst zur Jugendherberge, dem Kolpinghaus, und anschließend zu einem Park direkt an der Konstantinbasilika. Von dort aus teilte sich die Exkursion in kleine Gruppen auf, die dann die verschiedenen Restaurants und Lokale der Innenstadt Augusta Treverorum erkundeten.

In typischer Jugendherbergen-Manier waren die Zimmer absolut hellhörig, was zu einigen Ermahnungen in der Nachtruhe führte, also wie bei jeder Schulfahrt eben.

Der nächste Tag begann mit dem gemeinsamen Frühstück um 8:30 Uhr und etwas später vormittags mit einer Führung durch die Porta Nigra mit Isaak Boateng, der seinen Job als Centurio glaubhaft und unterhaltend darstellte. Nachdem wir durch das Beschmeißen von „Barbaren“ durch Steine, Speere und heißem Öl Trier am „Schwarzen Tor“ verteidigt haben, ging es auch schon an der Marx-Statue vorbei zur Mosel, wo wir direkt am Uferweg die Römerbrücke inspizierten. Auf dem Rückweg bestaunten wir die Überreste derBarbarathermen.

Der Restsamstag gestaltete sich je nach Belieben der einzelnen Gruppen, da wir ab dem frühen Nachmittag Freizeit hatten. Ein großer Teil von uns erkundete nachmittags die Innenstadt und hielt sich abends bei einem Open-Air-Techno-Event auf, das direkt neben der Porta Nigra stattfand.

Sonntag ging es nach dem Frühstück ins Rheinische Landesmuseum Trier, wo wir nach einem freien Rundgang noch eine Besonderheit miterleben durften; „Schattenwelten“, eine Art Videovorstellung im Römischen Teil des Museums, welche die Statuen und Exponate durch Beamerprojektionen und Lautsprecher zum Leben erschaffen ließ.  Direkt neben dem Rheinischen Landesmuseum sind die Kaiserthermen, die wir erst unterirdisch selbst und dann oberirdisch angeleitet durch die beiden Lehrkräfte erkundet haben. Das Kesselhaus konnten wir zwar nicht angucken, jedoch war es bei der brütenden Hitze auch nicht so tragisch. Generell muss man anmerken, dass Iupiter uns mit perfektem Wetter beglückte, da wir durchgehend blauen Himmel und sommerliche Temperaturen hatten.

Anschließend ging es zur Konstatinbasilika, wo wir den romanischen Baustil von innen betrachten konnten. Ein Teil von uns ging um 17 Uhr wieder zur Basilika, um einem Orgelkonzert zulauschen, welches durch die Akustik im Megabau romanischen Baustils sehr imposant war.

Um 19 Uhr holten wir die am Freitag entfallene Führung im Amphitheater nach, welches sich etwas weiter weg von der Innenstadt befindet. Hier stellte uns der Ex-Rote-Rosen-Polizist Tim Stoehneberg, nun als Gladiator a.D. „Valerius“, das Amphitheater an sich und vor allem das Leben eines Gladiators grandios dar.

Am Montag, dem Tag der Rückfahrt, trafen wir uns auf dem neben dem Kolpinghaus liegenden, zentralen Marktplatz und teilten uns in zwei Gruppen auf, die jeweils entweder das Marktkreuz oder den Petrusbrunnen vorstellten und die lateinische Inschrift übersetzten. Von dort aus begaben wir uns zum nahegelegenen Trierer Dom, den wir von innen, von Orgelspiel begleitet, erkundet haben und somit den Kontrast zwischen dem romanischen Baustil der Konstantinbasilika und dem gotischen Baustil des Domes erkennen konnten.

Die Rückfahrt im Bus, die sich sehr unterhaltsam gestaltete, kulminierte im Eis für Jedermann an einer Raststätte, das durch das Restbudget finanziert wurde. Zurück in Northeim verpassten wir das DS-Stück der Q1 leider knapp um 15 Minuten, hatten dadurch aber reichlich Zeit, uns voneinander zu verabschieden, vor allem von Frau Schröder und Herrn Kuschke, die die ganze Exkursion sehr interessant und angenehm gestalten haben; unvergessen natürlich unser Busfahrer Michael, dem wir bei der Rückfahrt lautstark unseren Dank zugetragen hatten :)

Text, Fotos: Hedi Mohammed und Christopher Kriete

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