Adiuvate me – helft mir!

Losglück hatte die Lateinlerngruppe des 6. Jahrgangs. Lehrerin Wibke Kuschke hatte sich für die Teilnahme am Zeitreiseprojekt „Lucius und das Wagenrennen in Rom“ beworben und einen der drei Plätze ergattert, was der Gruppe einen großartigen Abschluss des ersten Lernjahres bescherte.

Unterstützt von Referendarin Linda Forstmann und Abiturientin Mira Kuschke ging es mit dem Zug von Northeim los und dann in Göttingen zu Fuß vom Bahnhof zum geisteswissenschaftlichen Schülerlabor YLAB im Friedländer Weg. Dort wurden sie sogleich draußen vom Römer Lucius empfangen, der ihre Hilfe brauchte. Sein Bruder war in Gefangenschaft geraten und er wollte am Wagenrennen im Circus Maximus teilnehmen, um ihn anschließend mit dem Preisgeld freizukaufen.

Von Germanien nach Rom

Von Germanien aus ging es über den Rhein (ein blaues Tuch)und die Alpen (das Treppenhaus) zum Forum, in den Tempel und in den Stall. An diesen drei Stationen in den Räumen des YLAB, die versetzt in Kleingruppen durchlaufen wurden, konnten die Schüler:innen wichtige Hinweise für Lucius sammeln. Ein diplomatischer Ausweis musste dabei ständig mit sich geführt werden, um sich bei Bedarf ausweisen und – natürlich auf Latein – vorstellen zu können. Denn das war das Besondere: Es wurde nicht nur Latein gelesen, sondern auch gesprochen! Alle Aufgaben waren auf Latein und wurden von den anwesenden Römer:innen auf Latein vorgestellt und begleitet. „Das fand ich am besten, wie toll die geschauspielert haben“, meldete Paulina Klar aus der 6d im Anschluss zurück.

Auf dem Forum

Auf dem Forum mussten brauchte ein Senator die Hilfe der Schüler:innen: Es galt, eine Rede aus einem Lückentext zu formen und in der Rostra zu halten. Dafür wurden sie entlohnt und konnten an einem Marktstand Eintrittskarten für den Circus Maximus erwerben. Eine Priesterin der Vesta gab als  Google Maps der Antike anschließend auf Latein wichtige Hinweise für den richtigen Weg zum Forum.

Im Tempel

Im Tempel musste mit Hilfe eines Puzzles die Vorlage für ein Standbild erarbeitet werden, mit dem die Hilfe der Götter beschworen werden konnte. Der Gott ließ Orakelsprüche verlauten, die erstmal notiert wurden. Priester:innenunterstützen dabei tatkräftig.

Im Stall

Im Stall eines fremden Herren, in dem die Pferde des Lucius unrechtmäßig gefangen gehalten wurden, musste im Stil eines Escape-Rooms heimlich der Code für eine Schatzkisteherausgeknobelt werden, die weitere Teilsätze enthielt.Sklavin und Stallbursche gaben lateinische Tipps.

Im Circus Maximus

Zuletzt kamen alle nochmal beim Circus Maximus zusammen und brachten Lucius alles, was er brauchte. Mit den Orakelsprüchen und Textschnipseln konnte er seine vier Pferde motivieren und die Schüler:innen konnten mit ihren Eintrittskarten beim Rennen zusehen und Lucius‘ Sieg bejubeln. Zur Belohnung für ihre Unterstützung erhielten alle Schüler:innen eine Urkunde und eine Goldmünze vom Preisgeld, das zuvor der Kaiser überreicht hatte.

Keine tote Sprache!

Ein großes Kompliment an Sophie Katharina Maas vom Seminar für Klassische Philologie, die mit den Studierenden ihres fachdidaktischen Seminars dieses tolle Event in Kooperation mit dem YLAB mit so viel Liebe zum Detail konzipierte. Die Schüler:innen konnten tief in die römische Geschichte und vor allem in die lateinische Sprache eintauchen, die an diesem Tag mal wieder alles andere als tot war!

Text: W. Kuschke, Fotos: W.+M. Kuschke

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