Originalschauplatz Northeim

Wir wollten die Informationen, die wir von dem ehemaligen Corvi-Lehrer Hans Harer bekommen hatten, möglichst wenig verändern, um Wiktor Tomala ein authentisches Denkmal zu setzen. Wir freuten uns, dass unser Drehbuchentwurf von „Deutsche Jugend für Europa“ ausgewählt wurde und wir unter Anleitung einer professionellen polnischen Dokumentarfilmerin im Juni die Szenen drehen konnten. Dabei haben wir sehr viel über Grundprobleme eines Drehbuchs und Kameraführung gelernt.

 

Video

 
Originalschaupatz Northeim
Beim Filmen haben wir die Orte in Northeim besucht, an denen Wiktor sich tatsächlich aufgehalten hat. Der Film besteht aus zwei Zeitebenen: die eine war die, in der ein Junge aus der heutigen Zeit etwas über das Leben Wiktor Tomalas herausgefunden hat.
Diese Szenen sind farbig. Die andere Ebene spielt im Jahr 1945. Die Szenen mit Wiktor Tomala, seiner Schwester Anna und weiteren polnischen Zwangsarbeitern sind im Film schwarz-weiß wiedergegeben. Dabei spielen drei Schüler der Holzwerkstatt der Werk-statt-Schule Northeim die Zwangsarbeiter. Die vorletzte Szene spielt in der Werkstatt Schule, wo die Rekonstruktion des alten „Polenkreuzes“ vorbesprochen wird. Die allerletzte Szene wurde im Oktober 2015 (fast genau 70 Jahre nach dem Tod Wiktors) auf dem Zwangsarbeiterfeld des Northeimer Friedhofs gedreht, als das rekonstruierte „Polenkreuz“ von den technischen Diensten der Stadt Northeim errichtet wurde.
 
Corvinianer als Schauspieler
Als „Schauspieler“ konnten wir unsere Klassenkameraden Michael Balz als Wiktor, Hauke Voßler als „Hauke“ und Lea Olschewski als dessen Freundin gewinnen. Wir finden, sie haben es toll gemacht. Ein besonderes Detail, das uns bei den Drehorten wichtig war: Die Szene, als Hauke mit einer alten Ansicht des RAD-Lagers in der Hand sich am Gesundbrunnen zu orientieren versucht. Wir haben eine alte Treppe freigelegt, die zu einer der abgerissenen Baracken gehörte. In einer späteren Szene sitzt Wiktor auf der Treppe und schreibt den Brief.
 
Post-Production in Polen
Das Beste an dem Projekt war für uns allerdings, dass wir, um den Film zu schneiden, in das polnische Supraśl (liegt ganz im Osten Polens an der weißrussischen Grenze) fahren durften, um dort mit zwei polnischen Gruppen unter professioneller Anleitung zu arbeiten. Unser Film sollte einen wichtigen Punkt in der deutsch-polnischen Beziehung darstellen, und wir denken, dass unsere Arbeit und unser Zusammenleben mit den polnischen Gruppen (auch schon die Zusammenarbeit mit der Filmemacherin im Juni) für uns persönlich noch wichtiger waren. Wir haben rausgefunden, dass wir die gleiche Musik, die gleichen Fernsehserien und das gleiche Essen mögen.
 
Text: Sophia Sonak, Jule Schlimme und Hendrikje Antons.
 
Wer war Wiktor Tomala? von Hans Harer, 2015

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